Amphibienschutz

Amphibien nutzen in ihrer Entwicklung und über das Jahr hinweg sehr unterschiedliche Lebensräume: Die Eier der Tiere werden im zeitigen Frühjahr im Wasser abgelegt, wo sie sich zunächst zu Kaulquappen und dann innerhalb einiger Wochen zu luftatmenden Amphibien entwickeln. Je nach Art verlassen diese ihr Gewässer dann früher oder später, um den Rest des Jahres an Land zu verbringen und sich schließlich ein frostfreies Überwinterungsquartier zu suchen. Im nächsten Frühjahr, sobald die Witterungsbedingungen entsprechend günstig sind, wandern die aus der Winterruhe erwachten Tiere dann zurück zum Laichgewässer. Vor allem Erdkröten, Grasfrösche und Springfrösche sind hierbei sehr ortstreu und suchen genau das Gewässer wieder auf, in dem sie selbst aufgewachsen sind. Wenn sie auf dem Weg dorthin stark befahrene Straßen oder Wege passieren müssen, endet dies für die Tiere oft tödlich.
Um die hohen Verluste der Tiere auf den Straßen zu reduzieren, werden an kritischen Stellen Schutzanlagen aufgestellt. Die ca. 40 cm hohen Absperrungen verhindern, dass die Tiere auf die Straße gelangen. An einigen fest installierten Anlagen werden die Amphibien mit Hilfe dieser Absperrungen dann zu eigens dafür eingerichteten Tunneln geleitet, durch die sie die Fahrbahn sicher unterqueren können. An den meisten Anlagen werden die Tiere aber mittels in den Boden eingelassener Eimer gefangen und von Helfenden über die Straße transportiert. Der Vorteil dieser Methode ist, dass hierbei die Anzahl wandernder Amphibien relativ einfach erfasst werden kann und wertvolle Daten zur Größe und Entwicklung der Populationen gesammelt werden können.
Ein herzliches Dankeschön gilt allen tatkräftigen Helfenden, die sich jedes Jahr für den Amphibienschutz in unserer Stadt einsetzen. Ohne sie wäre Artenschutz in dieser Form schlicht nicht machbar!
Wer Interesse hat, die Mühlheimer Amphibienschutzmaßnahme zu unterstützen, ist jederzeit willkommen. Kommen Sie gerne auf uns zu!
Nachfolgend finden Sie die Informationen zu unseren derzeit drei Schutzanlagen. Diese sind an den Ausfallstraßen rund um den Stadtteil Lämmerspiel aufgestellt. Insgesamt fünf Amphibienarten machen sich hier jedes Jahr auf Wanderschaft: Den größten Teil (ca. 90 %) machen Grasfrösche aus, die übrigen zehn Prozent bilden Berg- und Teichmolche, die seltenen Springfrösche und einzelne Erdkröten.