Natur- und Biotopschutzgebiete


Unsere Natur ist ein wertvolles Gut – sie bietet Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, sorgt für saubere Luft und Wasser und ist ein wichtiger Bestandteil unserer Lebensqualität. Doch diese natürlichen Ressourcen stehen unter zunehmendem Druck, sei es durch den Klimawandel, den Verlust von Lebensräumen oder andere menschliche Einflüsse.

In Mühlheim am Main legen wir großen Wert auf den Schutz und die nachhaltige Entwicklung unserer Natur. Wälder, Wiesen, Gewässer und Biotope sind nicht nur landschaftsprägende Elemente, sondern auch essenzielle Ökosysteme, die es zu erhalten gilt. Mit unseren Bemühungen setzen wir uns dafür ein, die Artenvielfalt zu bewahren, wertvolle Landschaften zu schützen und natürliche Kreisläufe zu fördern.

Doch Naturschutz ist eine gemeinsame Aufgabe: Jede und jeder kann einen Beitrag leisten – sei es durch verantwortungsbewusstes Verhalten in der Natur, die Förderung naturnaher Gärten oder die Unterstützung lokaler Umweltprojekte. Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über unsere Schutzgebiete und Biotope.

Weitere Informationen

Mühlheimer Mainauen

Die Mühlheimer Mainauen gehören zum Landschaftsschutzgebiet „Hessische Mainauen“, welches sich insgesamt über eine Fläche von 3.340 Hektar entlang des Mains und erstreckt, dabei auch über die Kreisgrenzen hinaus. Es wurde am 20. Juli 1987 unter Schutz gestellt, um die wertvollen Auenlandschaften zu bewahren, die durch weitläufige Grünflächen und eine hohe ökologische Vielfalt geprägt sind.

Ein zentrales Ziel des Schutzgebiets ist die Erhaltung der typischen Flussauen, die Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tierarten bieten. Die naturnahen Wiesen, Feuchtgebiete und Uferbereiche sind wichtige Brut-, Nahrungs- und Rastplätze für viele Vogelarten und andere Tiere. Besonders geschützt sind auch die mäandrierenden Fließgewässer mit ihrer charakteristischen Ufervegetation sowie die vielfältigen Wiesen- und Uferpflanzen, die sich je nach Feuchtigkeitsgrad unterschiedlich entwickeln.

Darüber hinaus umfasst das Schutzgebiet angrenzende Wälder, Rebflächen, landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Grünflächen mit hohem Erholungswert. Diese Randlandschaften sind nicht nur für das Landschaftsbild von großer Bedeutung, sondern tragen auch wesentlich zur Erholung der Bevölkerung bei. Die Kombination aus offenen Wiesen, Baum- und Strauchgruppen sowie unterschiedlichen Biotopstrukturen schafft einen vielfältigen Naturraum, der zahlreichen bedrohten Pflanzen- und Tierarten einen geschützten Lebensraum bietet. Weitere Informationen finden Sie unter den Naherholungsgebieten.

Quelle: Landkreis Offenbach, Fachdienst Umwelt Landschaftsschutzgebiete / Kreis Offenbach (Zugriff am 20.03.2025)

Landschaftsschutzgebiet Mühlheim am Main

Mit einer Fläche von 17.000 Hektar umfasst das Landschaftsschutzgebiet „Landkreis Offenbach“ weite Teile des Kreisgebietes und dient dem Schutz wertvoller Freiflächen und Waldgebiete. Es wurde am 13. März 2000 unter Schutz gestellt, um die ökologische Vielfalt zu bewahren und die landschaftsgebundene Erholung in der Region zu fördern. Besonders die ausgedehnten Laubmischwälder spielen eine entscheidende Rolle für das Landschaftsbild, den Ressourcenschutz und die natürliche Klimaregulierung im Verdichtungsraum Rhein-Main.

Auch in Mühlheim am Main sind bedeutende Naturflächen Teil dieses Schutzgebiets. Sowohl die weitläufigen Waldflächen als auch die wertvollen Freiflächen stehen unter besonderem Schutz, um die charakteristische Landschaft zu erhalten und ihre ökologische Funktion zu sichern. Diese Gebiete bieten nicht nur wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, sondern tragen auch zur Naherholung und zur klimatischen Ausgleichsfunktion in der Region bei.

Quelle: Landkreis Offenbach, Fachdienst Umwelt Landschaftsschutzgebiete / Kreis Offenbach (Zugriff am 20.03.2025)

Streuobstwiesen – wertvolle Lebensräume 

Streuobstwiesen sind ein einzigartiges Kulturgut und zugleich wertvolle ökologische Lebensräume. Sie gehören zu den artenreichsten Biotopen unserer Region und bieten zahlreichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen geschützten Rückzugsort. Alte Obstbäume sind nicht nur landschaftsprägend, sondern auch Lebensraum für Insekten, Vögel und Fledermäuse. Das natürliche Mosaik aus Wiesen, einzelnen Bäumen und Hecken schafft ein vielfältiges Ökosystem, das zur Biodiversität und zum Klimaschutz beiträgt.

In den vergangenen Jahrzehnten sind jedoch viele dieser wertvollen Flächen verloren gegangen – sei es durch Bebauung, mangelnde Pflege oder fehlende Nachpflanzung junger Bäume. Dadurch überaltern viele Bestände, und die Artenvielfalt geht zurück. 

Wir sind stolz, dass es in Mühlheim noch einige ausgedehnte Streuobstgebiete wie den Gailenberg bei Lämmerspiel oder Teilflächen in den Mainauen gibt. Hier kümmern sich engagierte Bürgerinnen und Burger um die Pflege, den Erhalt und die Reaktivierung der Streuobstbestände. Unterstützt werden sie auch vom Kreis Offenbach, der sich aktiv für den Schutz und die Erhaltung der verbliebenen Streuobstflächen einsetzt. Um dem entgegenzuwirken, setzt sich der Kreis Offenbach aktiv für den Schutz und die Erhaltung der verbliebenen Streuobstflächen ein. Darüber hinaus engagiert sich der Regionalverband FrankfurtRheinMain als zentraler Akteur für die Streuobstwiesenkultur in der Region.

Auch die Stadt Mühlheim am Main möchte die Bedeutung der Streuobstwiesen stärken und zum Erhalt dieser wertvollen Lebensräume beitragen. Neben ihrer ökologischen Funktion haben sie auch einen hohen Erholungswert. Wer die Schönheit der Obstwiesen selbst erleben möchte, kann dies auf den Wander- und Radwegen rund um unsere Stadt tun. Besonders entlang der Apfelweinroute lässt sich die Verbindung von Naturschutz, traditionellem Obstanbau und nachhaltiger Landschaftspflege entdecken.

Unsere Naturdenkmäler

Die Schwarzpappel 
Die Schwarzpappel an der Rodaumündung ist ein besonderes Naturdenkmal in unserer Region. Sie ist die einzige reinerbige Schwarzpappel aus dem 19. Jahrhundert im gesamten Landkreis und steht als wertvolles Zeugnis der ursprünglichen Auenvegetation unter Schutz.

Seit dem 15. März 2024 ist der Baum offiziell als Naturdenkmal ausgewiesen. Neben dem Baum selbst wird auch der Bereich unter seiner Krone geschützt – mit einem Mindestschutzradius von 16 Metern, um das natürliche Wurzelumfeld und die angrenzende Vegetation zu erhalten.

Durch ihre beeindruckende Erscheinung und ökologische Bedeutung trägt die Schwarzpappel maßgeblich zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei. Sie bietet zahlreichen Tierarten Lebensraum und prägt das Landschaftsbild an der Rodaumündung auf besondere Weise.

Die sieben Eichen
Am südöstlichen Rand des Gailenbergs steht eine der spektakulärsten Eichen auf Hanauer Gemarkung. In der Nähe von zwei großen Strommasten und neben einer Schutzhütte wächst eine 7-stämmige Eiche, die 7-Geschwister-Eiche. Sie ist vermutlich durch Abschneiden der jungen Eiche entstanden, eventuell zur Laubgewinnung.

Die Eiche ist etwa 200 Jahre alt und hat einen Gesamtumfang von fast 8 m. Die Eiche wurde aufgrund ihrer seltenen Wuchsform bereits in den 1950er Jahren von der Stadt Hanau als Naturdenkmal ausgewiesen. Vor einigen Jahren ist einer der 7 Stämmlinge abgestorben. Er wurde eingekürzt, damit er als Totholz noch den Baumhabitus erhält.

Zuständig für die Kontrolle und Pflege der Naturdenkmale ist die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Hanau.

Mayengewann von Lämmerspiel
Das Naturschutzgebiet „Mayengewann von Lämmerspiel“ befindet sich unmittelbar östlich des Ortsteils Lämmerspiel und umfasst eine Fläche von 6,8 Hektar. Ziel der Unterschutzstellung ist es, den artenreichen Eichenwald sowie die umliegenden Grünlandflächen dauerhaft zu erhalten. Diese Flächen zeichnen sich durch ihre besondere ökologische Qualität aus und heben sich deutlich von den umliegenden landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaften ab.

Ein wichtiger Schwerpunkt liegt auf der Bewahrung der extensiv genutzten Wiesen, die Lebensraum für eine Vielzahl seltener und bestandsgefährdeter Tier- und Pflanzenarten bieten. Der Eichenwald und die angrenzenden Wiesenflächen schaffen gemeinsam ein ökologisch wertvolles Gebiet, das durch seine Artenvielfalt und seine naturnahe Struktur geprägt ist.

Odenwaldsee von Dietesheim
Das Naturschutzgebiet „Odenwaldsee von Dietesheim“ liegt südöstlich des Stadtteils Dietesheim und umfasst eine Fläche von 33,4 Hektar. Zweck der Unterschutzstellung ist es, die einzigartige Struktur und die besonderen geologischen sowie landschaftlichen Merkmale des Gebietes dauerhaft zu erhalten und weiterzuentwickeln. Aufgrund dieser besonderen Eigenschaften gilt das Gebiet als einmalig im südhessischen Raum.

Das Gebiet bietet einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche bestandsgefährdete Pflanzen- und Tierarten, insbesondere für Vögel und Amphibien. Die Schutzwürdigkeit des Gebietes wurde bereits 1985 durch eine umfangreiche Biotopkartierung bestätigt, welche insbesondere geologische, landschaftsästhetische sowie zoologische und botanische Aspekte hervorhob.

Ein wesentliches Anliegen ist zudem die Verhinderung und Rücknahme schädlicher Einflüsse, etwa durch illegale Freizeitnutzung und Aufforstungsmaßnahmen, die bestehende Sandmagerrasen gefährden. Die nachhaltige Sicherung der ökologischen Qualität und der landschaftlichen Schönheit ist für den Naturschutz ebenso wichtig wie der Erhalt der Artenvielfalts.

Auch für die Bürgerinnen und Bürger Mühlheims stellt das Naturschutzgebiet einen attraktiven Erholungsraum dar, der zugleich sensibilisiert und die Bedeutung des lokalen Naturschutzes verdeutlicht. Somit trägt das Schutzgebiet entscheidend dazu bei, die ökologische Vielfalt sowie den Erholungswert der Stadt und ihrer Umgebung langfristig zu sichern.

Quelle: Landkreis Offenbach, Fachdienst Umwelt  Naturschutzgebiete / Kreis Offenbach (Zugriff am 11.04.2025)