Pressemeldungen

Auch die Stadt Mühlheim beteiligt sich an der weltweiten Aktion

Am 30. November 2010 findet auf Initiative der Gemeinschaft Sant’Egidio zum achten Mal ein internationaler Aktionstag gegen die Todesstrafe unter dem Motto:

„NO JUSTICE WITHOUT LIFE:

Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe”

statt.

 

Auch die Stadt Mühlheim beteiligt sich in diesem Jahr an dieser Kampagne und wird das Wachthäuschen beleuchten.

Über 1.200 Städte in 83 Ländern, darunter 61 Hauptstädte, beteiligen sich an der Aktion. In vielen Metropolen wird an diesem Tag ein charakteristisches Gebäude besonders beleuchtet, so etwa in Rom das Kolosseum, in Brüssel das Atomium, in Aachen das Ponttor, in Würzburg die Festung, in Berlin der Rathausturm oder in Nürnberg die Straße der Menschenrechte. Andere Städte führen besondere Aktionen durch, so wird in Leipzig 5 Minuten vor jeder vollen Stunde die Glocke im Carl-Goerdeler-Denkmal geläutet. Mit diesen Gesten und einer Reihe von öffentlichen Veranstaltungen wollen die Organisatoren ihren Protest gegen die Unmenschlichkeit der Todesstrafe zum Ausdruck bringen. In Deutschland ist die Zahl der beteiligten Städte in diesem Jahr auf 132 angestiegen, darunter Berlin, Hannover, Köln, Stuttgart, Bonn, Mönchengladbach, Schwerin, Bremen, Weimar und zahlreiche kleinere Städte.

Im Dezember 2007 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit großer Mehrheit eine Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschiedet. Diese wichtige Resolution bestätigt eine weltweite Tendenz zu einer größeren Achtung der Menschenrechte. Auch die Bischofssynode der Katholischen Kirche für Afrika hat sich im Oktober 2009 diesen Appell zueigen gemacht und fordert zur Abschaffung der Todesstrafe auf. Vor wenigen Tagen wurde bei der UNO mit 107 Ja-Stimmen eine neue Resolution für ein universales Moratorium der Hinrichtung mit Ziel einer vollkommenen Abschaffung verabschiedet. Es gab 38 Gegenstimmen und 36 Enthaltungen. Dieser große Erfolg ist der Beweis für einen unumkehrbaren Trend zur weltweiten Beseitigung der Todesstrafe. Die Todesstrafe wird immer mehr eingeschränkt, wie nicht nur die zusätzliche Ja-Stimme im Vergleich zur letzten Abstimmung beweist, sondern vor allem die um acht zurückgegangene Zahl der Gegenstimmen belegen. Die Kampagne hat in den vergangenen Monaten bedeutende Fortschritte erzielt. Im Januar 2010 verkündete der Präsident der Mongolei ein

Moratorium als ersten Schritt zur Abschaffung der Todesstrafe in seinem Land. In den Monaten vorher haben New Mexico und New Jersey, sowie Gabun, Usbekistan und Burundi die Todesstrafe zu einer Tatsache der Vergangenheit gemacht. In China ist ein beachtlicher Rückgang der Hinrichtungen festzustellen, in den Vereinigten Staaten und Indien eine gewandelte Atmosphäre, die Zahl der Hinrichtungen hat einen historischen Tiefpunkt erreicht. In Kenia wurden im August 2009 alle Todesurteile in lebenslängliche Haft umgewandelt.

Mittlerweile wenden 140 Staaten der Erde die Todesstrafe nicht mehr an und nur eine Minderheit von 58 Staaten übt diese Praxis noch aus. In den vergangenen 12 Jahren, seit die Gemeinschaft Sant’Egidio eine besondere Kampagne mit einem Appell für ein weltweites Moratorium initiiert hat, hat sich das Zahlenverhältnis zwischen den Ländern mit und ohne Todesstrafe deutlich verändert. Es zeigt sich global immer eindeutiger eine Tendenz zur Abschaffung.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung mit über 50.000 Mitgliedern in 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Sie engagiert sich unter Beteiligung zahlreicher Organisationen im Kampf gegen die Todesstrafe und hat die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben“ gegründet. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte.

Für die 1998 initiierte Unterschriftenkampagne für ein Moratorium der Todesstrafe hat die Gemeinschaft Sant’Egidio ca. 5,4 Millionen Unterschriften gesammelt, die am 2. November 2007 dem Präsidenten der UNO-Vollversammlung, Srgiam Kerim, übergeben wurden. Außerdem pflegt sie weltweit Hunderte von persönlichen Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und unterstützt viele im persönlichen Einsatz.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.santegidio.org