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Der Weg des Biomülls

Seit Anfang des Jahres trennt der Mühlheimer seinen Hausmüll nicht nur nach Restmüll, Papier und Verpackungen, sondern wirft auch allerlei Verwertbares in die Biotonne. Über 27% des Hausmülls landet in der braune Tonne. „Unsere Bürgerinnen und Bürger sind bei der Trennung sehr gewissenhaft. Der Anteil des Biomülls ist höher als in vergleichbaren Kommunen“, sagt Erste Stadträtin Gudrun Monat. „Inzwischen haben sie sich auch auf das neue System und den neuen Abholrhythmus eingestellt – es läuft fast reibungslos“, freut sich Monat. Doch was passiert mit all dem eingesammelten Müll?
Zunächst wird der Biomüll nach Frankfurt zur Rhein-Main Biokompost GmbH gebracht, die die angelieferten Abfälle durch eine Trockenvergärung für die Erzeugung von Biogas nutzbar machen. Das Biogas enthält knapp 60% Methan und ist somit energetisch verwertbar. Es wird in Blockheizkraftwerken am Standort verbrannt und zu elektrischer sowie zu thermischer Energie konvertiert. Biogas kann damit genauso verwendet werden wie Erdgas. Alle Reste, die beim Gärprozess übrig bleiben, und alle nicht vergorenen Bioabfälle werden zu Kompost verarbeitet. Im Jahr 2014 wurden in der Frankfurt Anlage der RMB ca. 36.000 Tonnen Bioabfälle angeliefert.
Vor einigen Wochen besuchten ca. 50 Mühlheimer Bürgerinnen und Bürger die Anlage gemeinsam mit der Ersten Stadträtin und dem zuständigen Sachgebietsleiter Thomas Gärtner. Vor Ort wurde ihnen die Arbeitsweise der Anlage ausführlich erklärt und ihre Fragen wurden fachmännisch beantwortet. „Wir konnten den Weg des geruchsintensiven Biomülls zu erdig duftendem Kompost nachvollziehen – das war sehr aufschlussreich und interessant“, äußerte sich Monat begeistert über die Veranstaltung. Dabei erfuhren die Besucherinnen und Besucher auch, warum die Maisplastiktüten, die im Einzelhandel erhältlich sind, nicht in die Biotonne gehören: Der durchschnittliche Verrottungsprozess dauert ca. zehn Tage – diese Zeit reicht allerdings nicht aus, damit sich die Maisplastiktüten zersetzen, sie brauchen wesentlich länger. Somit bleibt unzersetztes Material im Kompost. „Wir bitten deshalb nochmals darum, Bioabfälle entweder in unbeschichtetes Zeitungspapier zu wickeln oder Komposttüten aus Papier zu verwenden“, sagt Monat abschließend.