In der Schule Erlerntes in der Natur erleben
Schnelles Fußgetrappel kündigt den Stationsbetreuern die neue Gruppe an, die nur wenige Sekunden später motiviert um die Ecke schießt und aufgeregt fragt, welche Aufgaben sie nun lösen soll. Letzte Woche waren über 110 Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen der Friedrich-Ebert-Schule Mühlheim im Rahmen der Waldjugendspiele im Wald zwischen Mühlheim und Lämmerspiel in Kleingruppen unterwegs, um dort zu erkunden, was sie im Unterricht gelernt hatten.
Baumarten auf einem Arbeitsblatt zu bestimmen ist eine Sache, aber eine Fichte im Ernstfall von einer Tanne unterscheiden zu können, bedarf schon Genaueres hinsehen. „Aber man erkennt es, wenn man nah dran geht. Die Früchte und die Nadeln sind anders“, weiß eine der Sechstklässlerinnen sicher.
Neben den Lehrern sind auch zahlreiche weitere Helferinnen und Helfer vor Ort. Der Schulsanitätsdienst fährt immer wieder die Strecke ab und schaut, ob auch kein Kind verletzt ist. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald betreut eine Station, eine Waldpädagogin vom Hessischen Forstamt zeigt den Kindern den Umgang mit der Säge, der Naturschutzbund und weitere Ehrenamtliche sind auch vertreten. „Die Kooperation zwischen der Schule und den Ehrenamtlichen ist vorbildlich“, lobt Bürgermeister Daniel Tybussek. Die Friedrich-Ebert-Schule greift auf ein bewährtes Projekt zurück. Bereits zum 34. Mal schickt sie dieses Jahr die sechsten Haupt- und Realschulklassen in den Wald. In eineinhalb bis zwei Stunden durchlaufen die Kinder insgesamt neun Stationen, an denen sie neben ihrem Fachwissen auch ihr Teamwork und ihr Umweltbewusstsein unter Beweis stellen können. „Es freut mich, dass den Kindern so ermöglicht wird, ihr Erlerntes in der Natur zu erleben“, so Tybussek weiter.