Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt | Jugendförderung der Stadt Mühlheim zieht Bilanz nach Abschluss des bundesweiten Förderprogramms „Zukunftspaket“
Ideen und Wünsche von Kindern und Jugendlichen ernstnehmen und dadurch ihre Beteiligungsmöglichkeiten und Demokratiekompetenzen stärken – das ist eine der zentralen Zielsetzungen des Zukunftspakets für Bewegung, Kultur und Gesundheit. Das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) veranlasste Programm richtet sich an junge Menschen bis zum vollendeten 26. Lebensjahr und unterstützt sie dabei, Projekte in diesen Bereichen zu entwickeln, umzusetzen und damit ihr Umfeld aktiv zu gestalten.
Die Projekte benötigen eine Institution, die diese formell beantragt und pädagogisch begleitet. Diese Funktion übernahm 2023 die Jugendförderung der Stadt Mühlheim. Die Fördersumme aus dem Zukunftspaket belief sich auf rund 150.000 Euro – ein stolzes Budget mit dem Mühlheimer Kinder und Jugendliche ihre Ideen planen und verwirklichen konnten. In regelmäßigen Abständen trafen sich sog. Zukunftsgruppen begleitet durch Mitarbeitende der Jugendförderung zu Zukunftskonferenzen. Dort wurden in einem dynamischen Prozess Projektideen eingebracht, bewertet und vorbereitet und anschließend dem gewählten Zukunftsausschuss vorgestellt, dessen Aufgabe es war, über die Bewilligung zu befinden. Fiel das Votum positiv aus, wurde das Projekt umgesetzt.
„Das war ein richtiger demokratischer Prozess. Partizipation ist das Grundprinzip des Zukunftspakets. Die Kinder und Jugendliche sollen aktiv eigene Projektideen vorantreiben, sie haben alles selbst entschieden und haben am Ende das letzte Wort zur Bewilligung der Projekte“, erzählt Aris Dimitriou, der als pädagogische Fachkraft die Fördermaßnahme mitgesteuert hat. „Wir als Jugendförderung haben diesen Prozess pädagogisch begleitet und städtisch die administrative Unterstützung sowie die räumliche Infrastruktur zur Verfügung gestellt“, ergänzt Alexander Meister, Sachgebietsleiter der Jugendförderung.
Vor wenigen Wochen fand das Zukunftspaket 2023 nach finaler Prüfung durch das BMFSFJ seinen finanziellen sowie administrativen Abschluss.
Die Bilanz: Über 20 Projekte rund um Bewegung, Kultur und Gesundheit
Über 20 Projekte wurden von den Kindern und Jugendlichen angeregt und realisiert. Die Vielfalt war groß: Die Bildungsreisen nach Hamburg und Berlin fanden großen Anklang und auch die gemeinsamen Fahrradausflüge und Exkursionen in Freizeitpark standen hoch im Kurs. Bei Graffiti- und Malworkshops wurde sich kreativ ausgetobt, während für das Gartenprojekt Kräuter und Pflanzen beschafft und Hochbeete bepflanzt wurden. Die Kräuter konnten direkt für ein internationales Kochprojekt verwendet werden. Für ein wöchentliches Streetsport-Projekt wurden u.a. Fußball-, Tennis- und Boxsets angeschafft. An den Kino-Abenden im JUZ fand die neue Popcornmaschine regen Einsatz, während in Videoworkshops nicht nur die angeschafften Kameras, sondern auch die gekauften Requisiten samt Kunstblut beim Dreh einer selbstgeschriebenen Horror-Komödie zum Einsatz kamen. In der JUZ-Werkstatt beschäftigten sich die jungen Projektleitenden unter professioneller Anleitung mit Bühnenbau, Theater und Lichttechnik. Außerdem wurde ein Tonstudio angeschafft, ein Jugendbücherschrank initiiert sowie eine Gaming-Ecke und eine Computer-Medien-Workstation installiert.
Langfristige Verwendungsmöglichkeiten waren den Kindern und Jugendlichen bei der Anschaffung von neuem Equipment wichtig: Videokameras, Werkzeuge, Requisiten, PC und Playstation, die im Rahmen der Fördermaßnahme angeschafft wurden, stehen auch über die bereits abgeschlossenen Projekte hinaus zur Verfügung, sodass sie auch für zukünftige Aktionen genutzt werden können. Auch fürs nächste Jahr sind weitere Video-, Film- und Fotoevents, Ausflüge, Kochevents, Kinoabende und vieles mehr geplant.
Eva Scholz, Fachbereichsleiterin für Jugend und Soziales, zieht Bilanz zum Abschluss des Zukunftspakets: „Was innerhalb eines Jahres geleitet wurde, ist beeindruckend. Wir haben hochmotivierte Jugendliche und tolle Teamarbeit erlebt. Gemeinsam konnten wir einen zukunftsrelevanten Grundstein für die Mühlheimer Jugendarbeit legen. Die Ideen, die entstanden sind, werden wir fortführen und weiterentwickeln. Alles, was angeschafft wurde, soll innerhalb der Jugendförderung langfristig und nachhaltig mit Leben gefüllt werden.“
Auch Bürgermeister Dr. Alexander Krey findet lobende Worte zum Projektabschluss „Nicht die Verwaltung, sondern die Kinder und Jugendlichen stehen im Vordergrund bei dieser Fördermaßnahme. Trotzdem ist es schön zu sehen, dass durch die notwendige fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit bei einem Projekt dieser Größenordnung Teile der Verwaltung zusammengewachsen sind. Ohne die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Jugendförderung, dem Projektmanagement und den Bereichen Finanzen und Controlling wäre das Zukunftspaket mit dieser Schlagkraft nicht umsetzbar gewesen. Ich danke allen, die sich dafür mit viel Herzblut und Engagement eingesetzt haben.“
Die Jugendförderung der Stadt Mühlheim plant derzeit einen „Tag der offenen Tür“ im Jugendzentrum. Im Rahmen dessen sollen auch entstandene Projekte und Anschaffungen aus dem Zukunftspaket präsentiert werden. Nähere Informationen folgen dazu in Kürze.