Kita-Bedarfsplan 2014 veröffentlicht
Der Fachbereich Jugend und Soziales legte in diesen Tagen den
Kita-Bedarfsplan 2014 vor. Dieser dokumentiert das Platzangebot in den
Mühlheimer Kindertagesstätten zum Stichtag 31. Dezember 2013 und beschreibt den
voraussichtlichen Bedarf an Betreuungsplätzen für Kleinkinder sowie
Kindergarten- und Schulkinder. Des Weiteren werden die aktuelle
Betreuungssituation der einzelnen Stadtteile sowie der konfessionellen und
freien Träger dargestellt.
Im vorderen Teil wird beschrieben, welch unterschiedliche
Projekte die einzelnen Kitas im vergangenen Jahr in den Vordergrund gestellt
haben. In der Kita Schlesierstraße wird z.B.
Obst und Gemüse im eigenen Garten angebaut und unter dem Motto „So ein
Theater“ trifft sich Clownin „Wölkchen“ mit drei Kindergruppen. Die Goethe-Kids
haben ein Schnupper-Tauchen unternommen und sich mit dem Thema „Blind sein“
auseinander gesetzt. In der Kindervilla Basalto wurde experimentiert und
geforscht. Alle Kitas haben die Sprachführung weiter fortgeführt. „Die Vielfalt
und Offenheit unserer Einrichtungen begeistert mich“, freut sich die Erste
Stadträtin Gudrun Monat. „Unser Erziehungspersonal reagiert kreativ auf die
Wünsche und Interessen der Kinder.“
Der Verein „Frau-Mutter-Kind e.V.“ beschreibt den Bereich der
Kindertagespflege. Hier liegen die Schwerpunkte bei der Werbung für neue
Tagesmütter und der Qualifizierung durch regelmäßige Kurse und Fortbildungen
sowohl der neuen Tagesmütter als auch fortlaufend für die bereits „Erfahrenen“.
Damit ist dieses Angebot wirklich eine Alternative zu den Kindertagesstätten
Im weiteren Teil geht es um Zahlen. Hier wurden alle Kinder
zugrunde gelegt, die im Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2001 und dem 31.
Dezember 2013 geboren und mit Hauptwohnsitz in Mühlheim gemeldet sind. Der
Vergleich mit den Erhebungen der Vorjahre zeigt, dass die Anzahl der Kinder in
allen Jahrgängen angestiegen ist, obwohl die Anzahl der Geburten zurückgeht.
Mühlheim ist aufgrund seiner räumlichen Lage und verkehrstechnischen Anbindung
im Rhein-Main-Ballungsraum eine Zuzugsgemeinde.
Die Auswertung ergibt für die jeweiligen Altersgruppen
unterschiedliche Ergebnisse.
723 Kindern unter drei Jahren steht ein Platzangebot von 142
Plätzen in Krippen und 70 Plätzen bei Tagespflegepersonen zu Verfügung. Dies
entspricht 29,32 %. Dabei wurde das Platzangebot in 2013 erheblich ausgebaut.
In der Kita Bornweg entstanden 24 und in der Kita St. Markus zehn zusätzliche
Plätze. „Damit wären wir im Grunde gut aufgestellt,“ erläutert Monat. „Durch
den Beschluss der Bundesregierung, ab 1. August 2013 einen Rechtsanspruch auf
einen Krippenplatz für Kinder ab dem 1. Lebensjahr einzuführen, hat sich der
Bedarf der Familien jedoch wesentlich erhöht. Viele Arbeitgeber erwarten, dass
die Mütter (und Väter???) nach einem Jahr wieder an ihren Arbeitsplatz
zurückkehren“. In 2015 werden in der Kita Schlesierstraße nochmals 24 Plätze
hinzukommen und der Verein Frau-Mutter-Kind e.V. wirbt verstärkt um neue
Tagesmütter. „Wir hoffen, dem steigenden Bedarf damit gerecht werden zu können,
die Planungszeit ist jedoch gerade für diese Kinder extrem kurzfristig“, merkt
Monat an.
Anders sieht es bei den 3- bis 6-jährigen Kindern (bis zum
Schulantritt) aus. Hier standen am 1. Januar 2014 851 Kindern insgesamt 822
Plätze zur Verfügung, nachdem im Februar 2013 durch einen Anbau in der
Kindertagesstätte Bürgerpark 25 Plätze zusätzlich geschaffen wurden. Da nicht alle
Kinder ab drei Jahren einen Kindergarten besuchen und auch manche Kinder
außerhalb von Mühlheim untergebracht sind, konnten in den ersten Monaten von
2014 noch weitere drei Jahre alt werdende Kinder aufgenommen werden. Erst für
die Kinder, die ab April drei Jahre alt wurden, entstanden kurzfristig
Engpässe, die durch freiwerdende Plätze im Zuge der Einschulung im Sommer
aufgefangen werden können. „Insgesamt ist dies eine zufriedenstellende
Situation“, betont die Erste Stadträtin, „zumal in 2015 in der Kita
Schlesierstraße durch den Ausbau des ehemaligen evangelischen Gemeindezentrums
25 neue Plätze entstehen werden.“
Im Bereich der Schulkinderbetreuung wurden die Schülerzahlen der
einzelnen Grundschulen mit den für sie zur Verfügung stehenden Plätzen verglichen.
Dabei ergibt sich für die Goetheschule mit 160 Plätzen bei den Goethe-Kids für
226 Schulkinder die beste Versorgung von 70,8%. An der
Geschwister-Scholl-Schule haben wir ein Platzangebot von 61,67%, an der
Brüder-Grimm-Schule von 54,39% und an der Rote-Warte-Schule von 53,03%. An
letzter Stelle steht die Markwaldschule. Hier stehen 151 Kindern lediglich 50
Plätze im Hort und vom Förderverein zur Verfügung, das entspricht 33,11%.
„Insgesamt stellen wir fest, dass der Bedarf der Familien für einen Platz in
der Schulkinderbetreuung stetig zunimmt. Handlungsbedarf besteht vor allem in
der Markwaldschule,“ führt die Erste Stadträtin aus, „hier stehen wir zur Zeit
in Verhandlungen mit dem Kreis Offenbach, um eine Schulkinderbetreuung mit
erweitertem Platzangebot zu ermöglichen.“