Mädchentreff im Jugendzentrum
Der Offene Treff, ein regelmäßiges Angebot der Jugendpflege
Mühlheim für Jugendliche, wird im statistischen Vergleich weitaus mehr von
männlichen als von weiblichen Jugendlichen genutzt. „Im vergangenen Jahr
reagierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendpflege darauf mit
einem speziellen Angebot für Mädchen und junge Frauen und integrierten dies in
das Gesamtkonzept“, berichtet die Erste Stadträtin Gudrun Monat. „Es ist uns in
der Jugendpflege wichtig, sensibel auf besondere Bedürfnisse einzugehen
und gerade Mädchen und junge Frauen
wollen wir einen geschützten Raum anbieten.“
In der Pädagogik wird schon lange davon ausgegangen, dass
Vertrauen und Verlässlichkeit eine besonders große Rolle in der Mädchenarbeit
spielen, weshalb der Mädchentreff kontinuierlich von zwei Mitarbeiterinnen der
Jugendpflege geleitet wird.
„Zunächst haben wir in einem Projekt mit den Mädchen in einer
großen Umgestaltungsaktion einen Mädchen-Raum geschaffen, der von den
Besucherinnen sehr gut angenommen wurde“, berichten die verantwortlichen
Mitarbeiterinnen Tanja Röthig und Linda Huf. Der zuvor leere Raum ist zu einem
individuell eingerichteten, gemütlichen Zimmer geworden, in dem sich die
Besucherinnen wohlfühlen und gemeinsam Zeit verbringen können. Allerdings ist
aufgefallen, dass kaum ältere Mädchen und junge Frauen durch das Angebot
angesprochen wurden. „Für die Bedürfnisse dieser Zielgruppe war der Raum zu
klein. Die Älteren konnten sich nicht von den Jüngeren abgrenzen, altersspezifische
Thematiken schlecht oder gar nicht besprochen werden“, weisen Röthig und Huf
auf die Problematik hin.
Daher ist seit Januar
jeden Mittwoch zwischen 15 Uhr und 19 Uhr wieder ein Tag in der Woche
eingeplant, an dem das gesamte Haus der Jugend den jungen Frauen zur Verfügung
steht. Auch die Angebote des Offenen Treffs wie Billard, Tischkicker und Dart
werden nun vermehrt von den jungen Frauen genutzt.
„Es ist unser Ziel, dass sich die Mädchen und jungen Frauen
wohlfühlen. Die Besucherinnen sollen die Möglichkeit haben, sich
kennenzulernen, Selbstvertrauen aufzubauen sowie Stereotype und klassische
Rollenbilder zu hinterfragen. Außerdem lernen sie, Vertrauen und Solidarität
innerhalb der Gruppe aufzubauen, selbstbestimmt ihre Freizeit zu gestalten
sowie eigene Kompetenzen, Grenzen und Fähigkeiten zu erkennen“, sagt Huf.
„Besonders freuen wir uns über die Begeisterung der jungen
Frauen! Wir sind zuversichtlich, dass das Angebot in Zukunft von vielen
Mülheimerinnen angenommen wird und freuen uns schon sehr auf die Ausflüge,
Kurse, Unternehmungen und Mädchentreffen in diesem Jahr“, merkt Röthig an.