Pressemitteilung des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain - Kommt eine neue Mainbrücke im Osten der Region?
Absichtserklärung für Vorprüfung und Machbarkeitsstudie unterschrieben
Die Verflechtungen und Beziehungen zwischen Hanau, Maintal und Mühlheim sind vielfältig. Allerdings gibt es auch etwas Entscheidendes, das sie trennt: den Main. Nun soll geprüft werden, ob eine neue Brücke über den Main im Bereich dieser Kommunen sinnvoll ist. Sie könnte zwischen der Carl-Ulrich-Brücke – sie verbindet die Stadt Offenbach mit Frankfurt-Fechenheim – und der Steinheimer Brücke bei Hanau entstehen. Wo wäre sie möglich und wie würde sie sich auf die vorhandenen Verkehrsströme auswirken? Dies wollen die Städte Hanau, Maintal und Mühlheim, die Kreise Main-Kinzig und Offenbach sowie Hessen Mobil unter der Projektleitung des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain gemeinsam ausloten. Eine entsprechende Absichtserklärung dazu wurde heute unterzeichnet.
Zunächst werden die Auswirkungen einer solchen Brücke auf den örtlichen und regionalen Verkehr näher untersucht. Dabei soll unnötiger Durchgangsverkehr in den beteiligten Städten vermieden werden. Der Verkehr soll möglichst gleichmäßig in den betroffenen Teilen der Landkreise verteilt und Umwege von Rad- und Autoverkehr sollen verringert werden. Auch die bestehenden Fähren sollen in diese Analyse miteinbezogen werden. Nach dieser Vorabprüfung entscheiden alle Akteure gemeinsam, ob eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden soll. Darin würden Alternativen, Varianten und Szenarien untersucht, um zu ermitteln, ob ein derartiges Projekt verkehrlich sinnvoll, baulich machbar und wirtschaftlich realisierbar ist.
„Eine neue Mainquerung könnte die Region von unnötigem Verkehr entlasten und für viele Menschen kürzere Wege bedeuten. Dabei ist natürlich zu prüfen, ob es neben Gewinnern auch Verlierer eines solchen Projekts gibt und wie sich die Belastungen verteilen würden. Die Koordinierung dieser Prüfung übernimmt der Regionalverband gerne. Wir haben keine eigenen, lokalen Interessen, denen wir verpflichtet wären, sondern arbeiten neutral im Interesse der gesamten Region“, so der Erste Beigeordnete und Mobilitätsdezernent des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, Rouven Kötter (SPD). „Eine neue Mainbrücke könnte zwei von drei Hauptzielen des Masterplans Mobilität dienen: Unnötigen Verkehr vermeiden und den notwendigen Verkehr sinnvoll gestalten. Ich freue mich auf die Bearbeitung dieser spannenden und interessanten Idee einer neuen Mainbrücke.“
Der Regionalverband erarbeitet gerade den Masterplan Mobilität FrankfurtRheinMain und wird die neue Mainquerung in diesem größeren Kontext bewerten. Der Verband koordiniert für das Brückenprojekt als neutraler Lobbyist der Region den Abstimmungsprozess, moderiert die Kommunikation zwischen den Beteiligten und prüft die mögliche Einwerbung von Fördermitteln. Als erster konkreter Schritt wird eine begleitende Projektgruppe gegründet, die aus Fachleuten aller beteiligten Partner bestehen soll.
Weitere Zitate:
Gerd Riegelhuth, Präsident von Hessen Mobil:
„Wir freuen uns, die Prüfung der Machbarkeit des Vorhabens gemeinsam mit starken Partnern auf den Weg zu bringen. Unsere Erfahrung im Umgang mit komplexen Projekten wird dabei von großem Nutzen sein.“
Claudia Jäger, Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Offenbach:
„Ich freue mich, dass wir heute eine gemeinsam getragene Untersuchung auf den Weg gebracht haben, die uns für die in unserer Region immer wieder diskutierte Frage einer weiteren Mainquerung eine Entscheidungshilfe liefern wird“, betont Claudia Jäger, die Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Offenbach. „Gerade in unserem verkehrlich hoch belasteten Kreis könnte eine zusätzliche Mainquerung mit einer gut durchdachten Anbindung an das Straßennetz auch Entlastung für die Innenstädte bringen“.
Winfried Ottmann, Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises:
„Der Main-Kinzig-Kreis und mit ihm die wirtschaftlich prosperierende Rhein-Main-Region erleben einen kontinuierlichen Bevölkerungszuwachs. Die Verkehrsinfrastruktur hinkt dem jedoch deutlich hinterher. Als Verkehrsdezernent des Main-Kinzig-Kreises freue ich mich insofern, dass mit der Absichtserklärung zu einer neuen Mainquerung neue Wege – im wahrsten Sinne des Wortes – beschritten werden sollen.“
Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Hanau:
„Die Bevölkerung im Rhein-Main-Ballungsgebiet wächst stetig – und damit auch die Notwendigkeit, die Verkehrsinfrastruktur auszubauen. Ziel ist es, die Innenstadt und Wohngebiete in Hanau, aber auch von Maintal-Dörnigheim von reinem Durchgangsverkehr zur A 3 einerseits und zur A 66 andererseits zu entlasten.“
Stadtrat Thomas Morlock, Hanau:
„Durch den starken Durchgangsverkehr werden in erheblichem Maße Lärm, Abgase und Probleme bei der Verkehrssicherheit verursacht. Mit dem neuen Streckenverlauf wäre die Autobahn 3 von Maintal, Bruchköbel und Kommunen weiter nördlich direkter und schneller erreichbar als jetzt. Umgekehrt gälte das für Verkehrsteilnehmer aus dem Kreis Offenbach mit Zwischenziel A 66.“
Monika Böttcher, Bürgermeisterin, und Ralf Sachtleber, Erster Stadtrat der Stadt Maintal:
„In einer so dicht besiedelten Region lassen sich zentrale Themen wie Verkehr und Mobilität nur gemeinsam nachhaltig lösen. Maintal ist vom Durchgangsverkehr besonders betroffen. Deshalb begrüßen wir das Ziel, die Bürger*innen davon zu entlasten, die Verkehrsströme intelligent zu lenken und die Nahmobilität zu stärken. Das sorgt für mehr Lebensqualität in unserer Stadt und in der Region. Wir begrüßen, dass das Vorhaben ‚Mainquerung‘ ergebnissoffen geführt wird und freuen uns, aktiv daran mitzuwirken.“
Daniel Tybussek, Bürgermeister der Stadt Mühlheim am Main:
„Die Diskussion in der Bevölkerung in unserer Stadt über die Wiederaufnahme der Fährverbindung Mühlheim-Maintal hat immer wieder eine zusätzliche Mainquerung angesprochen. Deshalb begrüßen wir grundsätzlich die interkommunale Zusammenarbeit und gemeinsame Vorgehensweise und danken dem Regionalverband für die Koordination zur Unterzeichnung der Absichtserklärung. Für unsere Stadt ist dabei eine ergebnisoffene Prüfung sehr wichtig und wir werden gerne konstruktiv die nächsten Schritte begleiten, bei denen wir von Anbeginn großen Wert darauf legen, dass auf jeden Fall negative Auswirkungen auf die Lebensqualität unserer Stadt, zum Beispiel durch zusätzlichen Durchgangsverkehr vermieden werden.“