Projekte für ein attraktives Mühlheim
Sie arbeiten ein Jahr an der Umsetzung ihrer Projekte: die ehrenamtlichen Projektpaten, die seit der Verabschiedung des Stadtleitbildes als Kümmerer die Verwirklichung ihrer Leitprojekte vorantreiben.
Am Dienstag, 8. Juni war die erste große Projektpräsentation in der Kulturhalle Schanz, um den aktuellen Stand der zukunftsweisenden Projekte aufzuzeigen. Die ehrenamtlichen Patinnen und Paten stellten anhand von Stichworten und Fotos ihre Projekte vor und
beschrieben den Stand der Entwicklung.
Astrid Steidle sprach als erste über das Ziel ein effektives Stadtmarketing zu entwickeln. Die Einführung der neuen Wortmühle „mühlheim am main" als Dachmarke für Vereine, Gewerbe, Stadtverwaltung und städtische Gesellschaften gehört ebenso dazu wie die Teilnahme am Wettbewerb „Ab in die Mitte!" bei der Mühlheim für sein überzeugendes Konzept von der Jury als Landessieger gekürt wurde.
Simon Goss, gut bekannt als einer der Geschäftsführer des Schanz, bleibt auch als Projektpate seinem Interesse an der Förderung der Mühlheimer Kultur treu. Er stellte den „Kulturbeutel" vor, einen übergreifenden Kulturkalender, der in Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten Obertshausen und Heusenstamm erstellt und in allen drei Gemeinden an ca. 70.000 Haushalte verteilt werden soll.
Mehr Kunst im öffentlichen Raum installieren, dieser Aufgabe stellt sich eine Künstlergruppe um Grafiker Klaus Puth, die sich seit April 2009 regelmäßig trifft und Ideen ent-wickelt. Daraus hervorgegangen ist beispielsweise die Kräuterspirale von Kirsten Berlin, die gerade an der Gerhard-Hauptmann-Straße gebaut wird. Weitere Ideen und Projekte der namhaften Künstler Jürgen Richter, Michael Tresser, Vladi, Jung, Kirsten Berlin und Klaus Puth zeigen attraktive Möglichkeiten zur Aufwertung des Mühlheimer Stadtbildes.
Die ökologischen Besonderheiten des Augenwaldgebietes darzustellen und möglichst konfliktfreie Nutzungsmöglichkeiten zu finden ist das Ziel des Projekts von Thorsten Ehmann. Für September 2010 ist ein geführter Rundgang durch den Augenwald mit anschließendem Kartoffelfeuer geplant, um die öffentlichen Diskussion über das Augenwaldgebiet anzuregen und Nutzungskonflikte durch Information und Aufklärung zu entschärfen.
Polizeihauptkommissar Kurt Pfaff ist als leidenschaftlicher Radfahrer Pate für das Leitprojekt „Fahrradfreundliches Mühlheim". Hier wurde in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und interessierten Mitstreitern in Werkstattgesprächen ein Radroutenplan erstellt, der ab Juli 2010 als Faltplan zu haben sein wird. Radfahraktionen im Rahmen des Wettbewerbs „Ab in die Mitte!" sind für Juli und September dieses Jahres geplant. Bereits im April ist im Internet unter Beteiligung der Stadt Mühlheim die Meldeplattform Radverkehr frei geschaltet worden, auf der z.B. Radwegemängel angezeigt werden können.
Ein übergreifendes Konzept für die Betreuung und Förderung von gefährdeten und verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen erstellen ist das Ziel des gleichnamigen Leitprojekts von Dr. Michael Gutmann. In Zusammenarbeit mit der Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden mit Standort Mühlheim ist eine Projektarbeit zur Devianz und Delinquenz von Kindern und Jugendlichen in Mühlheim entstanden, die als Ausgangspunkt für die Entwicklung eines umfassenden Konzepts zur Kinder- und Jugendförderung dient. Wichtig ist für Dr. Gutmann, dass die Präventionsarbeit vorangebracht wird, Kinder,
Jugendliche und Eltern einbezogen werden und durch eine gute Netzwerkarbeit Kräfte gebündelt werden.
Pfarrer Hans Rumpeltes erreichte dank vieler ehrenamtlicher Helfer im letzten Jahr die erfolgreiche Umsetzung der zwei Leitprojekte „Lebensladen" und „Jugendcafe". Selbst war er am Präsentationsabend verhindert, daher übernahmen ehrenamtliche Mitarbeiter die Projektvorstellung.
Das Stadtteilprojekt für Dietesheim stellte Projektpate Reinhard Ricker vor, der als alteingesessener Dietesheimer einen besonderen Bezug zu dieser Aufgabe hat. Die Neugestaltung des Dietesheimer Mainstrands westlich des Nachenhafens als Ort der Naherholung mit leichtem Zugang zum Wasser ist eine der konkreten Planungen für Dietesheim und soll schon in diesem Herbst im Rahmen der Umsetzung des EU-Projekts C-Change realisiert werden. Danach ist vorbehaltlich der Bereitstellung der Finanzmittel durch die Stadtverordnetenversammlung eine Einkehr am Main in Form eines kleinen Bistros für die Mühlheimer Bevölkerung und Radtouristen mit abendlich und jahreszeitlich begrenzten Öffnungszeiten vorgesehen. Zumindest sollen in diesem Jahr ein Strom- und ein
Kanalanschluss an der Pumpstation realisiert werden, die für Feste und Veranstaltungen genutzt werden können. Die Umgestaltung der Dietesheimer Lenne ist dagegen aufgrund der zu hohen Kosten momentan nicht zu verwirklichen.
Den Abschluss der abendlichen Projektpräsentationen bildeten die zwei Lämmerspieler Leitprojekte. Projektpate Alfons Ott setzt sich hier für die Gestaltung des Geländes
zwischen Rodau und Brühlgraben ein. In Gruppentreffen wurden Ideen gesammelt, wie z.B. die Pflanzung eines Gedenkbaums, die Verwirklichung eines Freilufttheaters und eine neue Wegeführung und Wegbefestigung im Park zwischen den Bächen. Im Rahmen der Projektarbeit wurden Hundekottütenbehälter aufgestellt, um das Gelände sauber zu halten. Aktuell ist der Bau einer Uferabflachung am Bachlauf des Brühlgrabens als Wasser-erlebnisbereich ähnlich dem Bereich an der Bleichwiese in Mühlheim in der Diskussion.
Die Gestaltung des Lämmerspieler Talwegs als „Kunstweg" hat sich Kunstpädagogin Dagmar Löwe vorgenommen, die selbst leider nicht zum Präsentationsabend erscheinen konnte. Durch Kontaktaufnahme mit Hochschulen, Künstlern und Sponsoren sind erste Ideen dazu entstanden. Geplant ist der Bau eines „Kunsttrollis" als mobiles Gefährt für den Transport von Werkzeug und Material. Schon für Juli sind erste Kunstaktionen mit Kindertagesstätten verabredet.