Regierungspräsident Johannes Baron überreicht Zuwendungsbescheid für Sprachförderung 2012
Vom Erfolg der Sprachförderung in Mühlheimer Kindertagesstätten überzeugte sich dieser Tage der Regierungspräsident Johannes Baron zusammen mit Bürgermeister Daniel Tybussek in der Kindertageseinrichtung Bornweg. Der Regierungspräsident aus Darmstadt kam eigens zur Überreichung eines Zuwendungsbescheides in Höhe von 31.215.-€ für das Jahr 2012 zur Förderung der Sprachfördermaßnahmen im Kindergartenalter in Mühlheim. Die Stadt selbst ergänzt die Summe mit dem gleichen Betrag, so dass fast 70.000.-€ für die Sprachförderung verwendet werden können. Die Sprachförderung gilt als einer der wichtigsten Bausteine der Bildungspolitik. Sie wurde in den Hessischen Bildungsplan aufgenommen und ist insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema Integration, aber auch bei der Förderung von deutschen Kindern mit Sprachentwicklungsproblemen eine der wichtigsten Maßnahmen, um positiven Einfluss auf Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern zu nehmen. Seit September 2004 wird diese Sprachförderung in allen Mühlheimer Kindertageseinrichtungen (bis auf den Waldkindergarten) praktiziert: Damit steht Mühlheim in einer der wichtigsten und aktuellen Bildungsfragen sehr gut da. Es macht den Kleinen riesigen Spaß, wenn sie die Memory-Karten aufdecken, ein gleiches Paar gefunden haben und dann auch noch das Substantiv richtig gebildet haben. Oder wenn sie am Laptop sitzen und mit ihren kleinen Fingern die Maus wie ein Wirbelwind bewegen und das eben gespielte Memory-Spiel wiederholen; wenn sie die Silbentrennung eines Wortes klatschen, singen oder vielleicht einfach nur den Bezug zu Lebensmitteln bekommen, indem sie sie zubereiten und benennen. Es macht nicht nur den Kindern, sondern auch den Erzieherinnen Spaß zu sehen, wie die Kinder im Vorschulalter Woche für Woche sich sprachlich verbessern. Im Jahr 2012 werden in den Mühlheim Kindertageseinrichtungen insgesamt 281 Kinder, je nach Bedarf einzeln oder in Kleingruppen in ihrer Sprachkompetenz gefördert. Die Kleingruppen bieten die Möglichkeit, individuell auf die Fähigkeiten und Fortschritte der Kinder einzugehen und ermöglichen den Kindern, die mehr Zeit brauchen, zu Wort zu kommen. Das in der Gruppe Erlernte wird sodann mit in die Kindergartengruppe mitgenommen und dort vertieft und weiter gelebt. Angeboten wird die Sprachförderung von geschulten Erzieherinnen der jeweiligen Einrichtung. Die Kinder, die nicht an der Förderung teilnehmen, werden in dieser Zeit von zusätzlichen pädagogischen Kräften betreut. Die Einrichtungen arbeiten mit unterschiedlichen ausgearbeiteten Konzepten. Wichtig ist, dass das einzelne Konzept zu der jeweiligen Einrichtung passt. Weiterhin soll es flexibel und offen für unterschiedliche Spracherwerbssituationen von Kindern sein. Vorwiegend liegt der Sprachförderung der Kinder das Konzept von Dr. Zvi Penner, das sogenannte „Kon-Lab Kindergartenprogramm“, zugrunde. Das Programm richtet sein Augenmerk gezielt auf den deutschen Sprachstand der Kinder und konzentriert sich auf die Förderung des sprachlichen Regelerwerbs. Ein reflektierter und geplanter sprachlicher Input soll die Kinder zur Imitation anregen und zum kompetenten Gebrauch von Sprache im Sinne der sprachlichen Norm führen. Ein reichhaltiges Repertoire von spielerisch-didaktischen Methoden macht die Sprache zum Gegenstand des Lernspiels, bei dem bestimmte Sprachstrukturen für Kinder greif- und erfahrbar werden. Ziel der Sprachförderung ist es, die Kinder individuell und spielerisch mit der deutschen Sprache vertraut zu machen, um sie für schulische Anforderungen fit zu machen und ihre Integrationschancen zu verbessern. Auch die Eltern der Kinder reagieren durchweg sehr positiv auf die zusätzliche Förderung. Sie sind dankbar, dass ihr Kind an der Sprachförderung teilnehmen kann und eine Unterstützung bekommt.