Stadtleitbild aktuell – mit den Projektpaten vor Ort
Sie haben sich engagiert, Ideen, Sachkenntnisse und Lebenserfahrungen eingebracht und hart gearbeitet. Seit dem Grundsatzbeschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 13. September 2007 - das vorgestellte Stadtleitbildkonzept zu verwirklichen - sind viele Wochen und Monate vergangen. In Arbeitsgruppen wurden Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken und Maßnahmen zur Umsetzung von Zielen ermittelt, koordiniert und redigiert. Inzwischen können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Leitbilddiskussion der Stadt Mühlheim auf sehenswerte Ergebnisse zurückblicken: die Umsetzung der vorgeschlagenen Leitbildprojekte ist seit der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 05. Februar 2009 beschlossene Sache, die Patenschaften der Leitbildprojekte konnten anschließend vergeben werden, und das erste Treffen der Projektpaten hat bereits am 07. April 2009 stattgefunden. Insgesamt 14 Leitbildprojekte sollen umgesetzt werden, mit einer ersten Beurteilung im Jahr 2011.
Die Mühlheimer Leitbilddiskussion zeichnet sich durch eine sehr gute Bürgerbeteiligung aus. Bürgermeister Bernd Müller freut sich sehr darüber, dass viele Mühlheimer bereit sind, sich aktiv für ihre Stadt zu engagieren. Und das quer durch alle gesellschaftlichen Themenbereiche. „Alle von der Steuerungsgruppe ausgesuchten Leitprojekte werden in unserer Stadt neue Akzente setzen und die Lebensqualität weiter verbessern", so der Rathauschef.
Mit fünf Projektpaten war der Rathausbote in diesen Tagen unterwegs und stellt diese Paten und ihre Projekte vor. In der nächsten Ausgabe werden wir die weiteren Projektpaten und deren Ziele vorstellen.
Leitprojekt 5 - Projektpate Thorsten Ehmann
Vorschläge aus der Arbeitsgruppe Wohnen, Mobilität, Umwelt, Energie:
° Zwischennutzungen für einen Teil des Augenwaldgebietes entwickeln
Das Augenwaldgebiet fasziniert Thorsten Ehmann als Mühlheimer bereits seit seiner Kindheit, er kennt hier jeden Baum und Strauch. Inzwischen wurde es für ihn auch beruflich interessant: er ist Dipl. Ing. für Landschaftsökologie und hat hier vor ein paar Jahren für die Stadt Mühlheim eine Bewertung von Nutzungs- und Biotoptypen erstellt. Als Projektpate möchte er als erstes Ziel den Wert des Augenwaldes als Landschaftsraum sichtbar machen. Gemeinsam mit allen, die ihre Freizeit naturnah im Augenwaldgebiet gestalten, oder dieses Gebiet für Naturschutzmaßnahmen, Forst- und Landwirtschaft nutzen wollen: Spaziergängern, Radfahrern, Hundehaltern, Landwirten und Jagdpächtern. „Ein interaktiver Platz für Information und Begegnung mit einem Naturlehrpfad könnte ein Anfang sein", so Ehmann.
Leitprojekt 7 - Projektpate Dr. Werner Forchheim
Vorschläge aus der Arbeitsgruppe Kultur, Sport, Freizeit, Gesundheit:
° In Zusammenarbeit mit Ärzten Präventionsprogramme ausbauen. Die Zusammenarbeit von
Personen aus dem Gesundheitsbereich mit Schulen, Kindergärten und Vereinen stärken.
Als Diabetologe weiß Dr. Werner Forchheim, Mitte, um die gesundheitlichen Gefahren unserer modernen Zivilisation, oft hervorgerufen durch falsche Ernährung und mangelnde Bewegung. Als Projektpate möchte er gemeinsam mit Kindertagesstätten, Schulen und Vereinen alle Altersgruppen - von der KITA bis zur Seniorensport-Gruppe - ansprechen und informieren. Zivilisationskrankheiten entgegenzuwirken geschieht am Einfachsten über Ernährung und Bewegung. „Dies ist ein schwieriges Unterfangen", sagt Dr. Forchheim, eine Einschätzung, die auch von der KITA - Leiterin im Markwald, Bettina Bein, links geteilt wird. Mit ihrem Ernährungsprogramm ‚gesund & lecker' versucht sie gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen auch die Eltern davon zu überzeugen, dass zu einem gesunden Frühstück keine Fruchtzwerge oder kalte Frikadellen vom Vortag gehören.
Leitprojekt 8 - Projektpate Dr. Michael Gutmann
Vorschläge aus der Arbeitsgruppe Bildung, Jugend, Soziales, Integration, Prävention:
° Ein übergreifendes Konzept für die Betreuung und Förderung von gefährdeten und
verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen erstellen - ein Sorgentelefon einrichten
Für Dr. Michael Gutmann, rechts, im Gespräch mit Gerd Vogt von der Mühlheimer Jugendpflege sind diese Aufgaben nicht neu. Hierzu meint er: „In Mühlheim bestehen bereits seit Jahren Angebote von Schulen, Kindertagesstätten, der Jugendpflege sowie den Kirchen und Vereinen - begleitet vom Präventionsrat, der versucht, Vernetzungen zu schaffen sowie Unterstützung zu vermitteln. Erarbeitete Konfliktlösungen sollten jedoch nicht nur in der Kindertagesstätte gelten, sondern auch in der sich anschließenden Schule Gültigkeit behalten und umgesetzt werden. Hier bedarf es eines gemeinsamen Konzeptes. Grundlage für ein solches Konzept sind Zahlen, Erfahrungen und Beurteilungen von lokalen Fachleuten. Auf der Basis dieser Erhebung können dann Schwerpunkte formuliert und in Form konkreter Projekte umgesetzt werden.
Leitprojekt 12 - Projektpate Reinhard Ricker
Vorschläge aus der Arbeitsgruppe Stadtteil Dietesheim:
° Die Lenne als Treff- und Kommunikationspunkt ausbauen (einschließlich öffentlicher Toilette)
und eine Einkehrmöglichkeit an der Pumpstation Dietesheim schaffen
Reinhard Ricker, links, kennt Dietesheim und alle mit der Durchführung eines solchen Projektes verbundenen Kriterien. Dabei sucht er auch den direkten Kontakt mit Dietesheimer Bürgern, wie hier mit Reinhard Adam: „Wir dürfen das Ziel nicht aus den Augen verlieren und unter Mitwirkung der Dietesheimer Einwohner, den Vereinen, der beiden Kirchengemeinden sowie der Dietesheimer Geschäfte Lösungsmöglichkeiten erarbeiten. Die Umsetzung sollte nicht überhastet, jedoch zügig und in angemessenen, machbaren Schritten vollzogen werden. Neben einem Imbisswagen auf der Pumpstation bietet sich an, Tische und Bänke unter den Bäumen am Mainufer aufzustellen."
Leitprojekt 13 + 14 - Projektpate Alfons Ott
Vorschläge aus der Arbeitsgruppe Stadtteil Lämmerspiel:
° In Lämmerspiel das Gelände zwischen en Bächen für die Freizeit neu gestalten und pflegen
° Den Lämmerspieler Talweg als ‚Kunstweg gestalten' und in regelmäßigem Abstand Kunstobjekte aufstellen
Alfons Ott, engagierter Mitbürger und Lämmerspieler mit Leib und Seele, freut sich auf die neuen Herausforderungen: „Wir werden dieses Projekt mit allen Gruppierungen anpacken, die Gruppen - Vereine, Einzelpersonen - in die Aktivitäten integrieren, das Wir-Gefühl stärken und unseren Stadtteil mit dem ‚Kunstweg' noch interessanter und attraktiver gestalten. Das Gleiche gilt für den ‚Dalles' und dem Gelände zwischen den Bächen."