Statt Blumen Spende für Nouna
Ganz herzlich bedankt sich Bürgermeister Bernd Müller nochmals bei all denen, die anlässlich seines zehnjährigen Dienstjubiläums seinem Wunsch nachgekommen sind, statt Blumen zu schenken, für das Brunnenprojekt der Stadt Nouna in Burkina Faso zu spenden. Stolze 4350 Euro sind hier zusammengekommen, die der Bürgermeister nun an Thorsten Ehmann übergeben hat, der dieses Projekt seit seiner Zeit als Entwicklungshelfer auch vor Ort betreut.
Seit nunmehr vier Jahren unterstützt die Stadt Mühlheim in Kooperation mit ihrer Partnerstadt Saint Priest das Projekt in Burkina Faso. Im Rahmen des Projektes wird vor Ort in Nouna Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Im März dieses Jahres wurde eine Konvention der Städte Mühlheim, Saint Priest und Nouna unterschrieben, die genau dieses Vorhaben zum Inhalt hat. Es geht dabei weniger um feste Pflichten als um Rahmenbedingungen. Mühlheim wird damit Vorbild innerhalb der Projekte zur Entwicklungshilfe. In ganz Deutschland gibt es bisher nur acht vergleichbare Entwürfe. Ein großer Pfeiler der Entwicklungshilfe, die die Partnerstädte gemeinsam ausgearbeitet haben, besteht in der Restaurierung von schon vorhandenen Brunnen.
Alte Brunnen, die in den 80er Jahren von staatlichen und kirchlichen Investoren installiert und seitdem nicht mehr restauriert wurden, werden zur Zeit nach und nach wieder in Betrieb genommen. Einheimische lassen sich zu Brunnenwarten ausbilden, damit die in Stand gesetzten Brunnen auch in Zukunft benutzt werden können und nicht wieder verfallen. „Unser Ansatz ist Nachhaltigkeit. Wir wollen, dass die Brunnen viele Jahre halten und haben dafür ein Konzept entwickelt, mit dem den Einwohnern die Brunnen erhalten bleiben", berichtet Thorsten Ehmann, Landschaftsökologe und Entwicklungshelfer aus Mühlheim. „Wenn wir ein dichtes Netz an Brunnenwarten in der Provinz schaffen, in der Nouna liegt, können wir unser Ziel erreichen." Mit Hilfe von Rosemarie Kempers, die seit über 30 Jahren in Burkina Faso lebt, konnte das Netzwerk gestärkt werden. Sie bietet den Einheimischen Ersatzteile für ihre Brunnen zum Einkaufspreis an, sodass die Einwohner die Brunnen jederzeit in Eigeninitiative reparieren können.
Im Februar dieses Jahres reiste Bürgermeister Bernd Müller mit einer Mühlheimer Delegation und Bürgern aus der Schwesterstadt Saint Priest nach Burkina Faso, um sich ein eigenes Bild zu verschaffen. Das Fazit war deutlich: Bisher hat der Weitblick in der Entwicklungshilfe in Burkina Faso gefehlt, es wurde in zu kleinen Dimensionen gedacht. So sehen sich die Stadt Mühlheim, Saint Priest und die burkinische Partnerstadt Nouna motiviert, das Projekt finanziell zu unterstützen und voranzutreiben.