Stechmückenbekämpfung | Stadt Mühlheim am Main verzichtet 2025 auf organisierte Bekämpfung der Waldmücke
Seit Herbst 2024 hat sich der Fachbereich VI – Umwelt, Klima, Tiefbau und Stadtreinigung intensiv mit dem Thema „Stechmücken und deren Bekämpfung“ auseinandergesetzt, um frühzeitig Handlungsempfehlungen aufzeigen zu können. Auf Basis einer umfangreichen Situationsanalyse hat der Magistrat der Stadt Mühlheim am Main beschlossen, im Jahr 2025 keine organisierte Bekämpfung der Waldmücken im Stadtwald durchzuführen. Gründe hierfür sind die begrenzte Wirksamkeit der Maßnahmen, ökologische Erwägungen sowie umwelt- und wetterbedingte Faktoren, die den langfristigen Erfolg infrage stellen und nicht zuletzt die hohen Kosten.
Bisher wurden in Mühlheim im Frühjahr vor allem die Waldmücken lästig. Deren Bekämpfung wurde in früheren Jahren im Auftrag der Stadt Mühlheim durch die Firma ICYBAC durchgeführt. Nach eingehender Analyse kam die Stadtverwaltung zu dem Schluss, dass diese Maßnahmen nicht die gewünschte Wirkung erzielen und deshalb die Bekämpfungsaktion 2025 nicht durchführen zu lassen.
Die Gründe, die gegen eine Beauftragung in 2025 sprechen, im Detail:
- Begrenzte Effektivität: Die Bekämpfungsmaßnahmen haben eine zeitlich begrenzte Wirkung und beeinflussen nur eine Art von Stechmücken: die Waldmücken. Stechmückenarten anderer Lebensräume breiten sich ungehindert weiter aus. Es entsteht eine Wirkungslücke; Überschwemmungsmücken aus anderen Gebieten bleiben unbeeinflusst und weiterhin aktiv.
- Vergleichsweise geringe Plagebelastung durch Waldmücke: Die größten Beeinträchtigungen für die Bevölkerung entstehen im Sommer nicht durch die Waldmücke, sondern durch andere Mückenarten wie die gemeine Stechmücke, Hausmücke und die Ringelmücke, die von der Bekämpfung nicht erfasst werden. Deutschland beherbergt 51 Stechmückenarten, darunter die Asiatische Buschmücke und Tigermücke sowie weitere Arten wie Bart-, Kriebel- und Sandmücke, die durch den Klimawandel an Bedeutung gewinnen. Gegen all diese Arten hilft die Maßnahme innerhalb der Waldgebiete im Frühjahr nicht.
- Natürliche Einflussfaktoren: Der Erfolg der Maßnahme ist stark wetterabhängig, insbesondere vom Wasserstand in den Brutgebieten. Dauerhaft hohe Wasserstände im Wald führen zu geringeren Waldmückenauf-kommen, da der Schlupf der Larven durch Wasserstandswechsel ausgelöst wird. Hohe Wasserstände in den Waldgebieten erschweren aufgrund der begrenzten Zugänglichkeit eine flächendeckende Bekämpfung vom Boden aus, was die Wirksamkeit zusätzlich stark räumlich begrenzt. Eine zusätzliche Bekämpfung aus der Luft wäre erforderlich.
- Hohe Kosten: Eine bodengebundene Bekämpfung der Waldmücken würde – in Abhängigkeit der zu behandelnden Fläche – etwa 25.000 Euro kosten, eine ergänzende Hubschraubermaßnahme bis zu 50.000 Euro.
Was bedeutet das für die Bürgerinnen und Bürger?
Die Entscheidung gegen die Bekämpfung der Waldmücke betrifft vor allem Bewohnende des Waldrands und Spazierende in den Frühlingsmonaten. Die Belastung durch Waldmücken nimmt bis zum Sommer bereits ab.
Der Magistrat bittet um Verständnis für diese Entscheidung und verweist auf vorbeugende Maßnahmen, die jeder Einzelne ergreifen kann, um Stechmückenbelästigung zu reduzieren. Dazu gehört insbesondere das Vermeiden von stehenden Wasseransammlungen in Gärten und auf Balkonen oder das regelmäßige Austauschen von Vogel- und Tiertränken.
Neben der Vermeidung, Beseitigung oder auch dem regelmäßigen Austausch von vorhandenen Hauswasserstellen wird die Stadt Mühlheim auch 2025 wieder die Ausgabe von Culinex Tab plus-Tabletten anbieten, um der Mückenplage auf dem eigenen Grundstück Herr zu werden. Ab wann diese im Rathaus abgeholt werden können, ist abhängig von der sich entwickelnden Wetterlage und wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Weitere Informationen zum Thema
Detaillierte Informationen zur Stechmückenbekämpfung sind hier zu finden: www.muehlheim.de/stechmueckenbekaempfung
Für Rückfragen stehen Mitarbeitende des Fachbereich VI - Umwelt, Klima, Tief-bau und Stadtreinigung per E-Mail unter uf@stadt-muehlheim.de zur Verfügung.