Warum die Rodaubrücke im Müllerweg noch immer teilgesperrt ist
Die Rodaubrücke im Müllerweg ist eine wichtige Verbindungsstrecke zwischen der Mühlheimer Kernstadt und dem Markwald. Besonders in den Morgen- und Abendstunden wird die Brücke von zahlreichen Autofahrern benutzt. Seit Oktober 2013 kann sie allerdings nur einspurig befahren werden. „Das alte Brückenbauwerk hält den Zweispurverkehr nicht mehr aus. Um die Gesamtbelastung zu verringern, wurde die Einspurigkeit eingeführt“, erklärt die Erste Stadträtin Gudrun Monat und verweist dabei auf die Untersuchungen des Sachgebietes Tiefbau.
Das ursprüngliche Bauwerk aus dem Jahr 1953 war ca. 20 Jahre später auf das heutige Maß verbreitert worden. Im Rahmen der regelmäßigen Brückenprüfungen waren vor einigen Jahren konstruktionsbedingte Betonschäden an der Brückenunterseite festgestellt worden. Der größere Teil der Schäden und Mängel befindet sich dabei im älteren Brückenhauptbauwerk. Weitere Materialuntersuchungen, Bewertungen und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen ergaben, dass nur ein Ersatzneubau helfen kann. „Neben der erforderlichen Ingenieurplanung wurde auch ein Förderantrag bei der Landesbehörde – heute Hessen Mobil – gestellt, die uns bescheinigt hat, dass der Ersatzneubau generell förderfähig ist“, erläutert Monat. Obwohl in den Folgenjahren weitere Brückenprüfungen eine Verschlechterung des Bauzustandes ergaben, lag das Projekt in der Prioritätenliste des Landes Hessen weiterhin auf den hinteren Rängen. „Die Förderzusage ist Voraussetzung für die Erteilung eines Bauauftrages. Vor einer Förderzusage begonnene Maßnahmen werden nicht mehr bezuschusst“, erklärt Monat die Wartezeit. Eine Sonderprüfung des Brückenbauwerks im April 2013 zeigte zusätzliche Schwächungen des Baukörpers. Die zulässige Gesamtlast für die Brücke musste nochmals reduziert und die Befahrbarkeit vom alten Brückenteil ferngehalten werden. Die Folge war die seit Oktober 2013 gültige Einspurigkeit. „Diese Regelung wird noch einige Zeit bestehen bleiben, da Hessen Mobil der Stadt Mühlheim bisher noch keine Landeszuwendungen zugesagt hat. Allerdings bestehen in den kommenden Jahren gute Aussichten“, äußert sich Monat hoffnungsvoll.
Die geschätzten Gesamtneubaukosten liegen bei über 250.000 €. Die Stadt kann wegen des eigenen, engen finanziellen Spielraums nicht auf die Landesförderung verzichten und nimmt daher bis zur Förderzusage die eingeschränkte Nutzbarkeit in Kauf. „Um kurzfristig auf eine Förderzusage reagieren zu können, hat die Stadt die entsprechenden Baugelder seit mehreren Jahren im Haushaltsplan aufgenommen. Wir können also direkt nach der Förderzusage mit der Ausschreibung der Bauleistungen und mit der Brückenerneuerung beginnen“, erläutert Erste Stadträtin Gudrun Monat. „Die aktuelle Nachfrage bei Hessen Mobil hat aber ergeben, dass wir dieses Jahr voraussichtlich wieder keinen Förderbescheid zu erwarten haben.“