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Zeltaufbau abgeschlossen – die ersten Flüchtlinge ziehen in der kommenden Woche ein

 „Durch die massive Erhöhung des Zuweisungsschlüssels im Oktober letzten Jahres auf 55 Personen pro Monat, hatten wir keine andere Alternative, als nun ein Zelt an der Willy-Brandt-Halle zur temporären Unterbringung zu errichten. Diese Unterbringungsform wird aber ausschließlich nur bis zur Fertigstellung unserer festen Unterbringungsprojekte genutzt und wird definitiv am 30.9. diesen Jahres enden, da der Vermieter des Zeltes dieses bereits verkauft hat. Unser Ziel ist es, dass die Flüchtlingsfamilien und auch der alleine reisende Flüchtling nur wenige Wochen in dieser Unterkunft verbringen“, stellt Bürgermeister Daniel Tybussek nochmals klar heraus.

Im Jahr 2015 gelang es der Stadt unter größten Anstrengungen statt der ursprünglich vom Kreis angekündigten 41 Flüchtlinge, über 150 Flüchtlinge in Wohnunterkünften unterzubringen. „Derzeit werden es nach Mitteilung des Kreises Offenbach 36 Personen pro Monat sein, die zu den bereits insgesamt über 300 Flüchtlingen in Mühlheim hinzukommen“, so der Bürgermeister, der weiter ausführt, dass aus diesem Grund die Nutzung der Freifläche am Waldfriedhof Südring angestoßen wurde und der Aus- und Umbau bei der manroland sheetfeed voraussichtlich im Mai abgeschlossen sein wird. „Gemeinsam mit unserem starken Partner, der Wohnbau GmbH, wird bereits eine Leichtbauhalle in Dietesheim in der Dieselstraße gebaut, der Neubau an der  Schillerstraße neben Tegut und die Errichtung mehrerer Holzhäuser sind bereits beschlossen bzw. in der abschließenden Planungsphase“. 

Die Erste Stadträtin Gudrun Monat hebt das besondere Engagement aller an der Errichtung und Einrichtung des Zeltes Beteiligten hervor. „Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, den beteiligten Firmen, die ebenso Ihre große Bereitschaft durch Wochenendeinsätze als auch Überstunden zeigten und natürlich allen ehrenamtlichen Helfern. Es ist uns bewusst, dass es für die in Mühlheim neu ankommenden Flüchtlinge eine schwierige Situation ist. Sie kommen mit der Erwartung an, hier in Mühlheim ein neues Zuhause zu finden, und dann wartet, noch dazu im Winter, ein Zelt auf sie. Wir werden ihnen bei der Ankunft die Situation erklären und sie sobald wie möglich in andere Unterkünfte verlegen. Zum Beispiel in zwei angemieteten Wohnobjekten, die wir derzeit an die Bedürfnisse der Flüchtlinge anpassen und in denen dann insgesamt 26 Personen Unterkunft finden werden. Bis dahin werden wir alles tun, um während des Aufenthaltes im Zelt so viel Privatsphäre, wie möglich zu gewährleisten“, so die Erste Stadträtin, und führt weiter aus, dass die ersten Flüchtlinge Anfang der nächsten Woche erwartet werden. Es wird sich voraussichtlich um ca. 50 Personen handeln, davon 8 Familien und 8 Einzelpersonen. In der Faschingswoche wird es dann allerdings keine weiteren Zuweisungen geben. 

 

Zahlen und Fakten

 

- Das Unterkunfts-Zelt: Es handelt sich um ein dreiwandiges Thermozelt, 44x12 m, mit einem Holzfußboden der zusätzlich über einen komplett verlegten Teppich verfügt. Das Zelt ist unterteilt in 35 Kabinen, mit einer Größe von 9 m2, die mit jeweils maximal 4 Personen belegt werden können. Es ist geplant 100 Personen unterzubringen und die restlichen Kabinen als Aufenthaltsräume zur Verfügung zu stellen. Auf einer Seite des Zeltes besteht eine größere Freifläche, die eine teilweise Bestuhlung erlaubt. 

       
- Die Flüchtlinge belegen die Kabinen mit maximal je 4 Personen, nach Möglichkeit Familien gemeinsam. Einzelpersonen müssen sich die Kabinen entsprechend teilen. Die Kabinen sind mit Stockbetten ausgestattet. Für die Bewohner von je 2 Kabinen steht eine Dritte mit Tisch und Stühlen sowie Kühlschrank für einen etwas privateren Aufenthalt bereit.  Kochen ist im Zelt nicht erlaubt. Das Mittagessen wird durch einen Caterer geliefert. Für Frühstück und Abendessen müssen die Flüchtlinge selbst sorgen. In einem separaten Zelt stehen Kochplatten zur Verfügung, um selbst Speisen aufzuwärmen. Wäsche kann in den bereitgestellten Waschmaschinen und Trocknern selbst gewaschen und getrocknet werden.

        
- Infrastrukturelle Zelte und Container: Jeweils ein Zelt steht dem Sicherheitsdienst zur Verfügung, ebenso der Sozialberatung und ein Zelt dient der Essensausgabe und der Möglichkeit, eigenes Essen aufzuwärmen. Es ist je ein Toilettencontainer und je ein Duschcontainer mit 7 Duschen für Männer und für Frauen vorhanden, sowie ein weiterer Toilettencontainer für das Personal vor Ort. Im sogenannten Wäschecontainer stehen ausreichend Waschmaschinen und Trockner zur Verfügung.

        
-Rund um die Uhr steht ein Security Dienst bereit, der alle Personen kontrolliert, die das Zelt betreten möchten und für Sicherheit und Ordnung nach Innen und Außen sorgt.

        
- Zu regelmäßigen Zeiten wird eine Sprechstunde der Sozialberatung angeboten werden, ebenso Spielgruppen für die Kinder und andere Angebote, die den Flüchtlingen das Ankommen und die Integration erleichtern. 

 

Kosten:  

Zeltmieten Gesamt:                       136.695,-- Euro

Kauf Raumtrennung:                       42.160,-- Euro

Pacht:                                            27.000,-- Euro

Mietkauf Duschcontainer:               125.000,-- Euro 

Anmietung 3 Toilettencontainer:       11.745,-- Euro 

Gesamt:                                      342.600,-- Euro

 

Die Kosten für den laufenden Betrieb, bspw. für Strom und Wasser, können zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden.