„Ein Zeichen der Verbundenheit“ - Gedenkveranstaltung für Erdbebenopfer in der Türkei und Nordsyrien und Iftar im Rathaus
Am Freitag, dem 31. März herrschten nach „Dienstschluss“ ungewöhnliche Aktivitäten im Mühlheimer Rathaus. Der Türkische Familienverein e.V., der Kreisausländerbeirat und die Geschäftsstelle des Ausländerbeirates der Stadt Mühlheim hatten zu einer Gedenkveranstaltung für die Erdbebenopfer in der Türkei und Nordsyrien und zum Fastenbrechen eingeladen.
Der diesjährige muslimische Fastenmonat Ramadan hat am 23. März begonnen und endet am 20. April. Zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang fasten Muslime weltweit und verzichten auf Essen, Trinken und andere Genüsse. Doch der Ramadan ist nicht nur die Zeit der Enthaltung und Selbstdisziplin, sondern auch die Zeit der Begegnung und Verständigung.
In Mühlheim gibt es seit vielen Jahren eine Tradition, ein sogenanntes Iftar, ein Fastenbrechen auch gemeinsam mit der Stadtgesellschaft zu begehen. Am 31. März fanden sich erstmals nach der Pandemie wieder viele Muslime, Vertreter_innen der Stadtpolitik, des Bündnisses „Bunt statt Braun“, des Freundeskreises der Mühlheimer Flüchtlinge, von Polizei und Ausländerbeiräten der Stadt und des Kreises Offenbach im Rathaus ein und setzten mit dem gemeinsamen Fastenbrechen ein Zeichen für ein friedliches Miteinander für eine menschenfreundliche, offene Gesellschaft und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt.
Das gemeinsame Fastenbrechen begann mit kurzen Grußworten der Stadtverordnetenvorsteherin und des Bürgermeisters. Das Leitmotiv des Abends war die Verbundenheit, auch mit den Opfern des Erdbebens in Nord-Syrien und in der Türkei. Imam Sevban Ovacin sprach ein Gedenkgebet für die Erdbebenopfer.
Hüsamettin Eryilmaz, der Vorsitzende des Kreisausländerbeirates, erläuterte einen Spendenaufruf, der im Rahmen des Iftars gestartet wurde. Die Erdbebenserie am 6. Februar 2023 erschütterte eine Region in der Größe von Deutschland und kostete rund 50.000 Menschenleben. Dabei haben Millionen Menschen ihr Hab und Gut und Obdach verloren, so Eryilmaz. Sämtliche Einnahmen des Iftars gehen an ein Hilfsprojekt in Malatya in Ostanatolien sowie dienen als Beitrag zum Aufbau eines Containerdorfs in Tarsus.
Pünktlich zum Sonnenuntergang um 20:02 Uhr wurde dann das Essen eingenommen. In einer familiären Atmosphäre des gemeinsamen Mahls kamen Nicht-Muslime und Muslime zusammen und tauschten sich aus.