Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung | Infostand im Mühlheimer Rathaus
Anlässlich des europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am Sonntag, den 5. Mai 2024, machte die Schwerbehindertenvertretung der Stadt Mühlheim am direkt darauffolgenden Montag mit einem Infostand im Rathaus Foyer auf das Thema „Selbstbestimmt Leben – ohne Barrieren“ aufmerksam. Die Mühlheimer Stadtbücherei präsentierte am Infostand eine Auswahl von Büchern rund um das Thema „Inklusion“. Zahlreiche Verbände und Organisationen wie zum Beispiel „Aktion Mensch“ hatten zur Beteiligung am Protesttag aufgerufen.
Ziel des Protesttages ist es, gemeinsam Missstände aufzudecken und eine barrierefreie Teilhabe für alle zu unterstützen, denn Menschen ohne Behinderungen und ohne Kontakte zu Menschen mit Behinderung fallen Barrieren oft gar nicht auf. Deshalb waren im Vorfeld des Protesttags alle Mitarbeitenden im Mühlheimer Rathaus aufgerufen, mit einem „grünem“ und „rotem“ Daumen gute und schlechte Beispiele in Sachen „Barrierefreiheit“ fotografisch festzuhalten und der Schwerbehindertenvertretung einzusenden. Daraus entstand eine kleine Ausstellung im Foyer.
Dabei ist der Begriff „Barrierefreiheit“ breit gefasst und kann je nach Behinderungsform unterschiedlich sein: Rampen, abgesenkte Gehwege und Aufzüge; leichte Sprache bei Publikationen und Informationen; Audio-Optionen bei Internetseiten; Schallschutz-Optionen am Arbeitsplatz; Gebärdendolmetschen bei Veranstaltungen oder Tast- und fühlbare Hinweisschilder und Aufzugbedienungen.
„Wir möchten gemeinsam darauf aufmerksam machen, wo uns Barrieren und Diskriminierung begegnen und eine echte gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft immer noch verhindert wird“, fasst Bernhard Irgel, der für die Schwerbehindertenvertretung der Stadt Mühlheim zuständig ist, zusammen. „Die Kluft zwischen der Lebensrealität und dem Grundgesetz Artikel 3 (3): „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“ ist leider noch groß. Eine Überprüfung der UN zeigt, dass Deutschland – wie fast alle europäischen Länder - bei der Umsetzung der Barrierefreiheit noch Aufholbedarf hat und Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag mit zahlreichen Hindernissen zu kämpfen haben“, führt Melanie Schlicht, stellvertretende Schwerbehindertenvertretung, weiter aus.